Jahresrückblick 2021

Anfang des Jahres schrieb ich mir 17 To-Dos in mein Tagebuch. Davon habe ich 12 geschafft. Ein entscheidender Satz lautete: „2020 war das Jahr zum Loslassen, vielleicht ist 2021 ja das Jahr zum Festhalten?“ Und, ist es das geworden? Schauen wir einmal auf mein 2021 zurück.

Ich glaube, ich habe echt vergessen (oder verdrängt), dass ich Anfang des Jahres noch Tinder und im Sommer Bumble hatte. Wie crazy einfach, welche Kerle ich da noch kennengelernt habe, welche jetzt einfach unwichtig erscheinen. Das nächste Level meines Masterstudiums hatte ich dann offiziell damit erreicht, dass mein Professor mir privat auf Zoom geschrieben hat und sich für meine ausgearbeitete Kritik bedankt hat.

Die Social Media Pause im Februar war super für meine Noten im Masterstudium. Danke an mich selbst, dass ich die Prüfungen der juristischen Fakultät (und allgemein alle anderen Prüfungen) so genial gemeistert habe. Kaum zu glauben, dass mein einer Juradozent mich sogar lobte, dass ich so eine tolle Frage gestellt habe. Ich bin zuversichtlich, dass gerade diese Social Media Pause zu diesem Gelingen beigetragen hat. Deshalb ein kleiner Vorsatz für 2022: Erneut Pausen von den sozialen Netzwerken nehmen. Das wirkt Wunder.

Im März hatte ich zu einem Mann von Bumble Kontakt, der mir die süßeste Abschiedsnachricht schrieb, als ich ihm mitteilte, dass ich Bumble wieder löschen würde. Ich hoffe, er konnte weitere positive Erfahrungen im Online-Dating sammeln und hat nicht wieder Vorurteile aufgebaut.

Einen Monat später hatte ich auch wieder minimalen Kontakt zu meinem Ex. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch das wieder vergessen hatte. Es ist 2021 auch einfach so viel passiert. Ich hoffe, es geht ihm gut und er ist glücklich. Du wirst wahrscheinlich immer ein Äffchen bleiben ❤

Im Mai habe ich dann das erste Mal ein Ehrenamt ausgeführt, was ich leider aus Zeitmangel wieder aufgeben musste. Das Highlight war allerdings meine zweite Coronaimpfung, die die lustigste überhaupt wurde, da meine Mutter im Matsch landete und wir noch Tage später Muskelkater vom Lachen hatten. Von oben bis unten mit Dreck ist sie zusammen mit mir ins Impfzentrum spaziert 😀

In meinem Geburtstagsmonat hatte ich witzigerweise eine crazy Algorithmusphase auf TikTok und Instagram. Und zwar so sehr, dass ich sogar in einem Live-Video von einem Content Creator (140k auf TikTok) direkt (quasi persönlich) angesprochen wurde 😀 Grüße gehen raus ❤ Im Juni kam dann auch mein tollpatschiger Charakter zum Vorschein, da ich mir in der Woche der heißesten Sommertage eine Gehirnerschütterung holte. Das beste war aber überhaupt, dass ich trotz dessen noch eine benotete Präsentation für die Uni gehalten habe (und sehr gut bestand). Im Zuge der Bettlägerigkeit habe ich mir dann auch wieder Bumble heruntergeladen. Dort lernte ich dann nicht nur jemanden aus meiner alten Schule kennen, den ich früher schon irgendwie gut gefunden hatte, sondern auch jemanden, mit dem ich im Juli auf ein Date ging. Hinzu kommt, dass ich mit einer Freundin den Hot Girls Summer startete. Ein Vorsatz war dabei „Kein Ex und keine Männer aus der Vergangenheit erlaubt“. Wir konnten ja nicht wissen, dass es genau so passieren würde. Der Ex und die Männer aus der Vergangenheit meldeten sich tatsächlich erst nach dem Ende des Hot Girls Summer. Zufall? Schicksal? Vorahnung? Man weiß es nicht. Und last but also last: Meine kleine Nichte kam zur Welt ❤

Im Juli hatte ich dann das erste Date für 2021. Danke Corona, dass du seit Ewigkeiten alles so schwierig machst. Im vergangenen Jahr hatte ich zu unzähligen Männern mit dem Anfangsbuchstaben L (und dieselben Namen mit L) Kontakt. Dieses Jahr war es komischerweise vermehrt der Buchstabe S (und exakt dieselben Namen mit S). Die Berufsgruppe der Polizisten war natürlich auch wieder Teil meiner Match-Historie 😀

Das allererste Mal alleine verreist bin ich schlussendlich im August. Das war toll. Ich habe nicht nur von jemandem Abschied genommen, sondern auch ganz viele Städte kennen- und lieben gelernt (siehe Mainz, Stuttgart, Heidelberg). Ich denke sehr gerne an diese besondere Zeit zurück. Nach meiner Rückkehr hatte ich dann zu einem Mann Kontakt, der mich charakterlich an eine ganz bestimmte (toxische) Person erinnert hat, zu welcher ich 2018 den Kontakt beendete (er scheint sich aber dennoch noch immer für mein Leben zu interessieren, da er immer wieder meine Social Media Profile stalkt). Auch wenn sein Charakter reinkarniert in einem anderen Mann dieses Jahr in mein Leben trat, weil das Leben einem öfter Fehler schickt, um zu gucken, ob man sie wieder begeht, habe ich die red flags direkt gesehen und die negativen Vibes gespürt. Ich glaube, dass mir dieses Jahr viele Menschen „geschickt“ wurden, um zu gucken, ob ich dieselben Fehler wieder machen würde. Ich habe dieselben Fehler nicht wieder gemacht, weil ich daraus gelernt habe. Aber danke für den Test.

Im neunten Monat des Jahres habe ich „Männer gefastet“ und mich selbst und vergangene Beziehungen reflektiert. Das hat mir so viel geholfen.

Im Oktober wurde das ganze Jahr, was vorher noch irgendwie so leicht war, zunehmend schwerer. Ich klemmte mir die Hand in der Bustür (bitte fragt nicht, wie und warum), meine Oma lag im Krankenhaus und grundsätzlich stresste mich so viel. Vor allem Beziehungen zu bestimmten Menschen, sodass meine mentale Gesundheit darunter litt. Aber zu jedem Problem gibt es eine Lösung. Und auch in diesem Monat schrieb mir ein Mann aus meiner Vergangenheit, der irgendwie meine Entscheidungen testete. Nennen wir ihn einfach Bademeister 2.0. Witzigerweise stellte auch er erst den Kontakt nach dem Hot Girls Summer her, weshalb ich (zum Glück :D) keine Punkte verlor. Bademeister 2.0 und ich verstehen uns richtig gut. Das haben wir früher auch schon. Ich mag seinen Charakter, er sieht gut aus. Alles war super und ich freute mich sogar, dass er den Kontakt wieder herstellte. Allerdings schien er eine Freundin zu haben und ghostete mich für zwei Wochen. Also habe ich ihm im November Lebewohl gesagt. Er bedankte sich für meine ehrlichen Worte und entschuldigte sich sogar.

Hach, November. Der vorletzte Monat. Ich beendete nicht nur meinen Aushilfejob, sondern musste in der Uni auch wieder alles geben. Das letzte aktive Mastersemester ist echt das anstrengendste. Zu meinem Glück durfte ich aber wieder beim Göttinger Literaturherbst aushelfen. Das heißt: Bücher, Autor*innen, Lesungen, Herzensmenschen. Zwar habe ich mir gesagt, dass ich manche Dinge, die den Mann von 2020 betreffen, nicht weiter analysieren will, allerdings finde ich es dann doch etwas komisch, dass seine Freundin im November vom Einjährigen spricht, während wir im November und Dezember noch normal Kontakt hatten, ohne dass sie jemals Erwähnung fand. Ich lasse das so stehen. Es verdeutlicht mir nur, dass es richtig ist, dass ich mit ihm abschließe.

So, der letzte Monat für 2021. Der Dezember war für mich alles andere als besinnlich. Ich war noch nicht einmal in Weihnachtsstimmung. Stress, Stress und Stress bestimmten mein Gemüht. Die Uni und die Wohnungssuche bestimmten leider meinen Alltag, während die sozialen Kontakte weniger wurden. Ich vermisse und denke an Euch jeden Tag, wir sehen uns hoffentlich ganz bald. Danke, dass ihr die wenigen Momente (vorwiegend aufgrund Coroni) so besonders gemacht habt ❤

Es gab außerdem zwei Veröffentlichungen im Online-Magazin Im Gegenteil, worüber ich mich immer sehr freue (Sich selbst verzeihen & Fragen an Weihnachten). Dieser Blog hier wurde über 12.000 mal aufgerufen, was mich ziemlich glücklich macht, dass sich so viele für das Geschreibsel hier interessieren. Danke, dass ihr so toll seid! ❤

Das also war 2021. Es begann super und endete dann irgendwie nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte. Aber das ist okay, denn ich weiß, dass ich mich gerade in einer großen Umbruchsphase befinde und es deshalb völlig normal ist, dass gerade zum Jahresende nicht alles gerade läuft. Ich behalte 2021 in guter Erinnerung zurück. Ich habe viel gelernt, viel erfahren, viel gelacht und ganz viele positive Momente gesammelt. Momente mit meinen liebsten Menschen und meiner Familie. Ich würde 2021 vielleicht nicht unbedingt festhalten, weil noch viel Luft nach oben ist, um DAS Jahr zu werden, aber ich möchte 2021 auch nicht loslassen. Das Jahr 2021 werde ich als „Jahr der guten Erinnerungen“ im Gedächtnis behalten.

Autor: wieinlimonade

Ich bin Mona und schaue manchmal ein bisschen zu viel Netflix, lese mehr oder minder viele Bücher, bin eher realistisch als romantisch und immer auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: "Warum?".

2 Kommentare zu „Jahresrückblick 2021“

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