Im Internet und mittlerweile im alltäglichen Sprachgebrauch existieren viele neue englische Worte. Eins davon ist das „Catfishing“, was bedeutet, dass sich eine Person als eine andere ausgibt. Im Online-Dating vorallem durch Bilder einer anderen Person, anderer Name oder gar falsche Angaben im Profil.
Manche von ihnen erkennt man daran, dass sie nicht per Video telefonieren wollen oder dass sie sich nicht im echten Leben treffen wollen. Wenn sie das jedoch wollen, aber das Treffen immer wieder verschieben oder gar nicht erscheinen, kann das auch ein Anzeichen sein. Andere haben ein komplett neues Social Media Profil oder bitten um Geld. Bitte niemals eure Bankverbindung herausgeben oder gar Geld überweisen! Wir brauchen nicht den nächsten Trickbetrüger und Tinderschwindler. Andere Anzeichen können auch sein, dass die Person sich nicht meldet oder dies permanent tut. Es gibt super viele Anzeichen, dass eine Person nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. Gleichzeitig müssen diese Anzeichen auch wieder nicht für einen Catfish sprechen, wenn die Person einfach so ist, wie sie ist. Wenn ich nach den grundlegenden Anzeichen gehen würde, dann wäre gefühlt jeder Mann im Online-Dating einer. Grundsätzlich gilt jedoch: Sagt das Bauchgefühl, dass etwas nicht stimmt, dann hat es meistens recht. Wenn man sich unwohl fühlt, dann bitte den Kontakt abbrechen oder das Match auflösen.
Gecatfisht zu werden ist kein schönes Gefühl. Dabei sucht man häufig die Schuld bei sich selbst. Die Schuld trägt man aber nicht. Warum eine Person das macht, kann unter anderem an fehlender Aufmerksamkeit, einer Partnerschaft oder dem Wunsch nach Geld liegen. Wahrscheinlich spielen auch Unsicherheiten bezüglich des eigenen Aussehens eine große Rolle. Hinter dem Deckmantel einer anderen Identität und dem äußeren Erscheinungsbild kann eine Hemmschwelle überwunden werden, die die Distanz online bietet und hinter welcher sich versteckt werden kann.
Was einen ein bisschen beruhigt, ist, dass man nicht alleine ist. Dass andere Menschen leider auch schon gecatfisht und betrogen wurden. Diese Erfahrung wird einen dazu bringen zu lernen und zu reifen. Was hilft, ist, dass man sich selbst vergeben sollte und muss. Man hat keine Schuld. Die andere Person hat ein Problem mit sich selbst und kann es mit dem eigenen Gewissen vereinbaren, anderen Menschen emotionales Leid zuzufügen. Es ist nichts peinlich daran, in diese Falle getappt zu sein. Es ist okay, nicht immer das schlechte in anderen Menschen sehen zu wollen. Catfishing tut weh und lässt auch an einem selbst zweifeln. Wenn alles nicht hilft und man sich eher schlechter als besser fühlt, dass man die Person gut fand oder darauf reingefallen ist, dann ist der einzig richtige Weg das Online-Dating zu verlassen. Einen Abstand zu der Online-Welt zu suchen und die Gedanken auf andere Dinge zu lenken. Sich ablenken und erst zurück ins Online-Dating gehen, wenn man sich wieder dafür bereit fühlt.
Falls davon nichts hilft oder man merkt, dass es einen emotional zu sehr belastet, bitte ich sich professionelle Hilfe zu suchen oder beispielsweise bei der Telefon Seelsorge (0800/1110111 oder 0800/1110222 oder 116123) oder beim Kinder- und Jugendtelefon (116111) anzurufen.
Wie in Limonade. 