Bridgerton (1. Staffel)

Tja, eine neue Serie auf Netflix und ich musste sie natürlich gucken. Und dieses Mal mal wieder etwas aus einem anderen Jahrhundert. Nach Grey’s Anatomy eine neue Serie von Shonda Rhimes.

Ich fand Grey’s Anantomy eine Zeit lang echt gut, bis immer mehr Charaktere aus der Serie gestrichen wurden. Seitdem hat die Serie einen fahlen Beigeschmack bei mir bekommen. Umso mehr also eine Chance für Bridgerton mich vom Gegenteil zu überzeugen. Und ja, was soll ich sagen? Ich kann nicht leugnen, dass ich nach der ersten Folge schon direkt hin und weg bin. Ich kann nur hoffen, dass Shonda Rhimes nicht auch aus dieser Serie zwölf Millionen Staffeln macht. Auch wenn die Serie eigentlich auf einer Romanreihe von Julia Quinn beruht, so hat für mich Shonda Rhimes ein bisschen einen schlechten Beigeschmack. Aber ich lasse mich jederzeit vom Gegenteil überzeugen, genauso wie hier.

So, das vorneweg. Worum geht es denn eigentlich in Bridgerton? Grundsätzlich geht es um Daphne Bridgerton. Aber es geht auch um die ganze Familie Bridgerton. Daphne wird von der Königin unter den heiratsfähigen jungen Frauen als Diamant auserkoren, während ihr Bruder Anthony sie irgendwie nicht unter die Haube lassen möchte, obwohl sie Anwärter hat. Auf einem Ball trifft sie dann zufällig auf den Herzog. Dem Herzog wird ebenfalls nahegelegt, sich bald zu verloben und zu heiraten. Er wird darüber hinaus von den Müttern anderer heiratsfähiger Frauen belagert. Kurzerhand beschließen Daphne und der Herzog Simon so zu tun, als hätten sie sich verliebt, um Daphnes Ansehen und ihre Anwärter zu steigern und der Belagerung der Mütter gegenüber dem Herzog zu umgehen.

Dennoch ist die Serie gefühlt ein Abklatsch von jeder Serie, die ich kenne, und jedem Film, den ich kenne. Es ist eine Mischung aus dem Film Pride and Prejudice und Gossip Girl. Die anfängliche Abneigung zwischen den zwei Hauptcharakteren und die mysteriöse Klatschpresse, welche uns wohl aus dem Off durch die Serie führt. Und ja, das stört mich. Zudem finde ich es minimal störend, dass viele der jungen Männer noch moderne Haarschnitte tragen. Aber vielleicht ist diese Mischform aus historisch und modern und Übertreibung auch mal genau das Richtige. Es ist schließlich nicht historisch, sondern mit Humor und Fiktion unterlegt. Es ist Historie gemischt mit Moderne.

Ich bin ziemlich glücklich, dass der Cast irgendwie toll ist und hauptsächlich aus weiblichen Darstellerinnen besteht. Penelope ist einfach süß, die Mutter von Daphne ist hübsch, die ganze Familie von Daphne ist gutaussehend. Vom Herzog brauche ich gar nicht erst anfangen. Wie kann man denn so heiß sein? Die Brüder sind sympathisch, die Schwestern sind sympathisch, die ganze Familie und die Charaktere sind sympathisch. Ganz viel Sympathie. Und die Kostüme sind der Hammer.

SPOILER Ich kann leider nicht jeden Charakter ansprechen, weil es wirklich zu viele sind. Aber verdammt, wie kann der Herzog denn so heiß sein? Ich bin perplex, wie perfekt dieser Charakter aufgezeigt wird. Auch wenn er seine aggressive Seite bezüglich seiner Vergangenheit hat und ich bis zuletzt auch ziemlich genervt davon war, dass er diesen Pakt mit sich selbst geschlossen hatte. Come on, das hat ihn irgendwie unsympathisch gemacht, zumal es dieses klassische Klischee war, dass der perfekte Hauptcharakter eine dunkle Vergangenheit hat.

Hinzu kam, dass ich Daphne irgendwann auch nicht mehr verstanden habe, weil sie sich beim Sex quasi gegen Simon wendet, indem sie beim Sex oben ist und dadurch eine Schwangerschaft provoziert, was ja gegen seinen Willen sprach. Fand ich wirklich nicht okay. Da hätte sie lieber vorher mit ihm kommunizieren sollen, als so einen Mist durchzuziehen. Denn was sie macht, ist quasi eine Vergewaltigung. Halt stop, es ist eine Vergewaltigung. Dass er sie vorher angelogen hat, dass er keine Kinder zeugen kann, sei mal dahingestellt (das hätte sie schließlich vorher ansprechen können). Daphne war dabei auch deutlich bewusst, dass sie dabei etwas gegen seinen Willen tut. Darüber hinaus wird das Problem auch nicht näher in der Serie behandelt, sondern einfach mit der Tatsache von Simons Lüge überschattet, die hier wichtiger zu sein scheint. Traurig.

Die mysteriöse Klatschpresse aka Lady Whistledown aka Gossip Girl…äh ups, falsche Serie, Moment… Anfangs dachte ich, dass die „Ziehmutter“ des Herzogs Lady Whistledown ist, ehe mir zunehmend klar wurde, dass es nur Penelope sein kann, weil sie bei jeder Gelegenheit dabei war und häufig dem Thema von Eloise ausweicht, welche Lady Whistledown entlarven möchte. Ein bisschen schade fand ich es dennoch, dass bereits am Ende der ersten Staffel die Identität von Lady Whistledown aufgezeigt wird. So hätten wir wenigstens in weiteren Staffeln mit Eloise weiter ermitteln können.

Ich liebe Eloise. Sie ist so sympathisch und gibt der ganzen Serie einfach mal einen kleinen Knick und Kick. Sie ist frech, mag die Stereotypen und Rollenbilder nicht und die Etikette findet sie auch abscheulich. Und sie schreibt Tagebuch. Wäre doch schön, wenn es in der zweiten Staffel um die Saison mit Eloise geht und sie auch der Liebe verfällt sowie hinter die Identität von Lady Whistledown beziehungsweise Penelope kommt.

Ach und mein lieber Anthony. Dich finde ich auch so gutaussehend und einfach sympathisch. Dass es mit Siena Rosso nicht geklappt hat, war zwar traurig, aber irgendwie auch nicht weiter schlimm. Ich wünsche mir für ihn trotzdem eine neue Frau, denn mit Siena konnte ich nicht richtig warm werden.

Dass die Namen der Bridgerton-Kinder in alphabetischer Reihenfolge sind, ist mir erst aufgefallen, nachdem ich darauf hingewiesen wurde. Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacinth. SPOILER ENDE

Die ganze Familie Bridgerton ist einfach von Grund auf sympathisch. Jeder Bruder und jede Schwester und auch die Mutter sind so individuell wie möglich und haben alle ihre eigene Geschichte, sodass man unbedingt wissen will, wie es weiter geht. Zudem finde ich es auch klasse, dass auch Schauspieler unterschiedlichster Hautfarbe und Herkunft mitspielen. Gefällt mir super.

Also ja, ich empfehle die Serie schlussendlich gerne weiter. Sie hat was und es ist seit langem mal wieder eine Serie, wo ich mich auf nachfolgende Staffeln freue. Ich wäre dementsprechend also auch bereit weiterzugucken. Daphne ist mir dabei zwar nicht unbedingt wichtig, aber ich will wissen, wie es um meine anderen Lieblinge bestellt ist.

Autor: wieinlimonade

Ich bin Mona und schaue manchmal ein bisschen zu viel Netflix, lese mehr oder minder viele Bücher, bin eher realistisch als romantisch und immer auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: "Warum?".

4 Kommentare zu „Bridgerton (1. Staffel)“

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